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Haarausfall Statistiken im DACH Raum (Studie 2025)

Inhalt
HealthHeld Banner zu einer Studie über Haarausfall Statistiken

Haarausfall betrifft im Laufe des Lebens bis zu 80% der Männer und 50% der Frauen – und hier sprechen wir nur von erblich bedingtem. Dennoch fühlen sich viele Betroffene alleingelassen und erhalten keine angemessene Unterstützung. Dies kann erhebliche psychische Belastungen verursachen und in manchen Fällen sogar Depressionen begünstigen. Da es oft an klaren und kompetenten Anlaufstellen mangelt, sind viele Betroffene gezwungen, sich selbstständig zu informieren und auf Selbstmedikation zurückzugreifen.

Um die aktuelle Situation besser zu verstehen, haben wir eine Umfrage mit knapp 180 Teilnehmer:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Unser Ziel war es, herauszufinden, welche Lösungen Betroffene ausprobieren, wie zufrieden sie damit sind, welche Belastungen Haarausfall mit sich bringt, welche Hürden bei der Informationsbeschaffung und Behandlung bestehen und wie es um den allgemeinen Wissensstand bestellt ist.

Pressekontakt
Wir freuen uns, Ihnen relevante Studienergebnisse und Statistiken zur Verfügung zu stellen. Unser Team steht Ihnen jederzeit für Hintergrundgespräche und Interviews zur Verfügung. Schreiben Sie uns gerne an office@healthheld.de – wir sind für Sie da!

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage zu Haarausfall in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf einen Blick

Kreisrunder Haarausfall (70%) ist die bekannteste Form von Haarausfall, gefolgt von erblich bedingtem Haarausfall (65%) und diffusem Haarausfall (36%).

Haartransplantationen (73%) sind die bekannteste Behandlungsmethode gegen Haarausfall, gefolgt von Koffein-Shampoos (71%) und Microneedling (45%).

47% der Betroffenen haben bisher noch keine Behandlung gegen Haarausfall ausprobiert.

Koffein-Shampoos, Biotin und andere Nahrungsergänzungsmittel werden am häufigsten genutzt, jedoch ist die Zufriedenheit mit diesen Behandlungen am geringsten.

Rund 23% der Betroffenen berichten von Schwierigkeiten, Zugang zu bestimmten Behandlungsmethoden zu erhalten.

Über 63% der Befragten mit Haarausfall geben an, dass es schwierig ist, hilfreiche und vertrauenswürdige Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

73% der Befragten fühlen sich aufgrund von Haarausfall weniger selbstbewusst.

26% ziehen sich aufgrund ihres Haarausfalls vermehrt aus sozialen Situationen zurück.

23% der Betroffenen wären bereit, monatlich mehr als 50€ auszugeben, um ihre Haarpracht zurückzugewinnen.

69% der Befragten würden Online-Dienste ohne direkten Arztkontakt nutzen, um Zugang zu (rezeptpflichtigen) Behandlungen gegen Haarausfall zu erhalten.

Demografische Übersicht der Befragten

Anzahlin %
Alter
– Unter 20 Jahre21,1
– 20-30 Jahre11162,4
– 31-40 Jahre3720,8
– 41-50 Jahre1810,1
– Über 50 Jahre105,6
Geschlecht
– Männlich6234,8
– Weiblich11564,6
– Divers10,6
Land
– Deutschland15184,8
– Österreich2413,5
– Schweiz31,7
Gesamt178100

Erfahrung mit Haarausfall

Haarausfall ist ein weit verbreitetes Problem, das Millionen von Menschen betrifft. Besonders häufig tritt erblich bedingter Haarausfall auf, der sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann. Weitere bekannte Formen sind kreisrunder Haarausfall, diffuser Haarausfall, vernarbender Haarausfall und Traktionsalopezie. Laut Studien erleben rund 80% der Männer und 50% der Frauen im Laufe ihres Lebens eine Form von Haarausfall. Unsere Studie bestätigt diese Zahlen: Etwa 75% der Teilnehmenden gaben an, unter Haarausfall zu leiden.

Kreisdiagramm zur Stärke des Haarausfalls bzw. ob überhaupt Haarausfall vorliegt.

Erblich bedingter Haarausfall entwickelt sich oft schleichend über Jahre hinweg. Andere Formen wie kreisrunder Haarausfall können hingegen plötzlich auftreten. Je früher Maßnahmen gegen Haarausfall ergriffen werden, desto besser sind die Erfolgsaussichten.

Kreisdiagramm zum Beginn des Haarausfalls. Bei den meisten Personen (37,8%) trat der Haarausfall in den letzten 2 Jahren auf.

Die häufigsten Symptome, die in unserer Umfrage genannt wurden, waren dünner werdendes Haar (55,6%), juckende Kopfhaut (30,3%) sowie ein zurückweichender Haaransatz (29,2%). Dünner werdendes Haar ist dabei ein typisches Anzeichen für erblich bedingten Haarausfall. Dabei verliert das Haar über die Jahre an Volumen und lässt es weniger dicht erscheinen.

Umfrageergebnisse zu festgestellten Haarausfall-Symptomen: Dünner werdendes Haar (56%), Juckende Kopfhaut (30%), Zurückweichender Haaransatz (29%), Brüchiges Haar (28%), Haarverlust am Scheitel (25%), Schuppige Kopfhaut (22%), Haarausfall an der Krone (17%), Kahle Flecken (11%), Entzündete Kopfhaut (7%), Keine Symptome (22%) (n=178).

Wissen zu Haarausfall Ursachen und Lösungen

Haarausfall ist ein Thema, das polarisiert. Aufgrund seiner Häufigkeit kommen viele Menschen damit in Berührung – sei es bei sich selbst oder im Umfeld, etwa bei Freund:innen und Familie. Lösungen gegen Haarausfall werden umfassend vermarktet. In den sozialen Medien bewerben Influencer:innen zunehmend Behandlungsmethoden wie Haartransplantationen, während TV-Spots für Koffein-Shampoos in Dauerschleife laufen. Wir haben sowohl Betroffene als auch Nicht-Betroffene gefragt, welche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten ihnen bekannt sind.

Überraschenderweise war unter den Befragten kreisrunder Haarausfall die bekannteste Form – noch vor dem am weitesten verbreiteten erblich bedingten (androgenetischen) und dem diffusen Haarausfall. Es zeigte sich auch, wer selbst betroffen ist, kennt oft auch weniger bekannte Formen.

Balkendiagramm zu den bekanntesten Arten von Haarausfall.

Bei den Behandlungen stehen Haartransplantationen und Koffein-Shampoos an erster Stelle. Auch Microneedling und Minoxidil werden immer häufiger als Optionenwahrgenommen. Mit etwas Abstand folgt das Medikament Finasterid, dessen Bekanntheitsgrad im Vergleich zu anderen Lösungen dennoch begrenzt ist.

Balkendiagramm mit Umfrageergebnisse zu den bekannten Mitteln gegen Haarausfall.

Erfahrung mit Behandlungen gegen Haarausfall

Trotz der hohen Anzahl an Menschen, die von Haarausfall betroffen sind, nimmt nur ein Teil davon eine Behandlung in Anspruch. In unserer Umfrage gaben lediglich 53,4% der Betroffenen an, bereits eine Behandlung gegen Haarausfall ausprobiert zu haben.

Kreisdiagramm mit Daten zur Erfahrung von Personen mit Haarausfall-Behandlungen. 53,4% haben bereits Mittel ausprobiert.

Die meisten Betroffenen setzen zunächst auf sogenannte „Low-hanging Fruits“ – leicht zugängliche, frei verkäufliche Produkte wie Koffein-Shampoos, Biotin oder andere Nahrungsergänzungsmittel. Allerdings ist die Zufriedenheit mit diesen Produkten besonders gering. So sind beispielsweise mit Koffein-Shampoos 83,6% der Anwender:innen unzufrieden oder weniger zufrieden, mit Biotin 76,8% und mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln 66,2%

Medikamente wie Minoxidil und Finasterid zeigen eine etwas höhere Zufriedenheit. Dennoch haben bisher deutlich weniger Menschen diese Mittel ausprobiert, und auch hier ist die Zufriedenheit nicht uneingeschränkt positiv. Dies spiegelt wider, dass es bislang keine perfekte Lösung gegen erblich bedingten Haarausfall gibt.

Balkendiagramm zu den bereits angewendeten Behandlungen gegen Haarausfall. Am meisten werden Nahrungsergänzungsmittel genutzt.
Kreisdiagramm zur Zufriedenheit mit Minoxidil bei Haarausfall.
Kreisdiagramm zur Zufriedenheit mit Finasterid bei Haarausfall.
Kreisdiagramm zur Zufriedenheit mit Microneedling bei Haarausfall.
Kreisdiagramm zur Zufriedenheit mit Koffeinshampoos bei Haarausfall.
Kreisdiagramm zur Zufriedenheit mit Biotin bei Haarausfall.
Kreisdiagramm zur Zufriedenheit mit Nahrungsergänzungsmitteln bei Haarausfall.

Zusätzlich nannten die Befragten eine Vielzahl weiterer Methoden, die sie ausprobiert haben, darunter RU58841, Sägepalme, Mesotherapie, Rosmarinwasser, Trichosense® , Eisen, Zink, Priorin, Homöopathie, Haaröle, Massagen, antiandrogene Pille, Rezilin® und Stressreduktion.

Ein weiteres großes Problem bleibt der Zugang zu verlässlichen Informationen. Für 63,1% der Befragten ist es schwierig oder sehr schwierig, vertrauenswürdige Informationen zu finden. Die Wirksamkeit von Behandlungen ist schwer und zeitaufwändig nachzuweisen, weil Haare nur langsam wachsen und viele Faktoren das Ergebnis beeinflussen. Dadurch entsteht Raum für Manipulationen durch Anbieter und Scheinportale. Im Netz kursieren zahlreiche unwissenschaftliche und unzureichend fundierte Informationen. Valide Fakten von Marketingaussagen zu unterscheiden, erfordert meist ein tief gehendes Verständnis der Materie.

Balkendiagramm zur Schwierigkeit, valide Informationen zu Haarausfall zu finden. Die Mehrheit der 133 Befragten empfindet es als schwierig oder sehr schwierig, während nur 4,5 % keine Probleme haben.

Zudem gaben 22,3% der Befragten an, Schwierigkeiten beim Zugang zu bestimmten Medikamenten zu haben. Die häufigsten genannten Gründe: Viele Ärzt:innen verfügen nicht über ausreichendes Wissen zu diesem Thema, Haarausfall-Beschwerden werden nicht ernst genommenlange Wartezeiten erschweren den Zugang, oder bestimmte Medikamente werden nicht verschrieben.

Umfrageergebnisse zu Zugangsschwierigkeiten bei Haarausfall-Behandlungen: 23,3% haben keine Schwierigkeiten, 76,7% berichten von Schwierigkeiten (n=133)

Angesichts dieser Herausforderungen überrascht es nicht, dass immer mehr Menschen Telemedizin-Angebote in Betracht ziehen. Besonders in den letzten Jahren haben sich Online-Portale etabliert, die schnelle und unkomplizierte Verschreibungen ermöglichen. Rund 69% der Befragten gaben an, dass sie solche Angebote nutzen würden. Die Hauptgründe für eine Ablehnung waren mangelndes Vertrauen, die Notwendigkeit von Differentialdiagnosen und das Bedürfnis nach direktem Arztkontakt.

Kreisdiagramm zu Bereitschaft zur Online-Behandlung. 69,2% der Befragten würden diese nutzen.

Haare sind ein Milliardengeschäft und viele von Haarausfall Betroffene sind gewillt, beträchtliche Summen für den Erhalt oder die Wiederherstellung ihrer Haarpracht auszugeben. So gaben 22,6% der Befragten an, bereit zu sein, monatlich mehr als 50€ dafür auszugeben. Lediglich 12,8% erklärten, weniger als 1€ monatlich investieren zu wollen, was darauf hindeutet, dass sie sich mit ihrem Haarausfall arrangiert haben.

Kreisdiagramm zur finanziellen Ausgabebereitschaft für Haarausfall-Behandlungen. Die meisten Menschen würden zwischen 10 und 30€ ausgeben.

Soziale und emotionale Auswirkungen von Haarausfall

Die psychologischen Folgen von Haarausfall werden oft unterschätzt oder heruntergespielt. Während Haarausfall bei Männern häufig ins Lächerliche gezogen wird, gelten bei Frauen lange, volle Haare nach wie vor als zentrales Schönheitsideal.

In unserer Studie gaben über 73% der Befragten an, dass ihr Selbstbewusstsein aufgrund ihres Haarausfalls gelitten hat. Darüber hinaus berichteten 26%, dass sie sich infolge des Haarausfalls verstärkt aus sozialen Situationen zurückziehen.

Viele Betroffene versuchen, ihren Haarausfall zu kaschieren oder zu vermeiden, ihn öffentlich sichtbar zu machen. Dazu zählen Maßnahmen wie ein erhöhter Zeitaufwand fürs Styling, das Tragen von Kopfbedeckungen oder das Meiden von Fotos und Spiegeln.

Balkendiagramm zu psychischer Belastung durch Haarausfall – Einfluss auf Selbstbewusstsein und Lebensqualität

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Picture of David Dür, MSc

David Dür, MSc

David hat in den letzten vier Jahren Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützt und einen Master in Strategie und Innovation der WU Wien. Fasziniert von KI, Health Tech und Selbstoptimierung, stieß er bei seiner Suche nach Lösungen gegen Haarausfall auf viele leere Versprechen und unklare Infos.