Männliches Symbol mit herabgebogenen Pfeil als Darstellung für erektile Dysfunktion

Mit L-Arginin Erektionsprobleme lösen

Inhalt
L-Arginin Potenz: Verschiedene argininreiche Lebensmittel auf einer dunklen Steinplatte, darunter Eier, Nüsse, Lachs, Fleisch, Käse, Sojabohnen und Linsen. In der Mitte liegt ein Zettel mit der chemischen Strukturformel von Arginin und dem Wort 'Arginin' darunter.

Key Takeaways

Arginin spielt eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Stickstoffmonoxid (NO), das die Durchblutung verbessert.

Citrullin kann effektiver als Arginin sein, da es einen höheren Arginin-Spiegel als Arginin selbst ermöglicht.

Hochdosiertes Arginin kann besonders bei leichter bis mittelschwerer organisch bedingter Erektionsstörung helfen.

Arginin allein kann wirksam sein, aber in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Yohimbin, Pycnogenol oder PDE-5-Hemmern können oft noch bessere Ergebnisse erzielt werden.

Arginin ist sicher und gut verträglich. Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten jedoch vorsichtig sein, da es zu einer Blutdrucksenkung führen kann.

Cystin, Lysin, Arginin… Klingt das bekannt? Kein Wunder, denn Arginin ist eine der bedeutendsten Aminosäuren in unserem Körper. Sie übernimmt wichtige Aufgaben und könnte auch bei Erektionsstörungen eine echte Hilfe sein. Doch ist das nur ein populärer Mythos oder steckt tatsächlich mehr dahinter? Wir nehmen die Forschung genauer unter die Lupe und schauen, ob L-Arginin potenzsteigernd wirkt und was es tatsächlich leisten kann.

Was ist Arginin?

L-Arginin ist eine Aminosäure, die unser Körper sowohl aus der Nahrung als auch aus anderen Aminosäuren gewinnen kann. Arginin ist in vielen proteinreichen Lebensmitteln enthalten, vor allem in Hülsenfrüchten wie Sojabohnen und Linsen, Nüssen und Samen, Tofu, Fleisch und Fisch. Ebenso kann Arginin aus anderen Aminosäuren hergestellt werden, allen voran aus L-Citrullin über einen sehr ausgeklügelten Recyclingweg. Es kann aber auch direkt aus Glutamin oder Prolin gebildet werden, allerdings ist dies weniger effizient.

Arginin wird oft als „semi-essentiell“ bezeichnet, weil unser Körper sie zwar selbst bilden kann, aber in bestimmten Lebensphasen oder unter besonderen Umständen – wie in der Wachstumsphase oder bei erhöhter körperlicher Belastung – nicht immer genug davon produziert.

L-Arginin ist ein kleiner, aber mächtiger Helfer für viele wichtige Funktionen in unserem Körper. Es dient als wichtige – und als einzige direkte – Vorstufe für die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO), das für eine Erweiterung der Gefäße sorgt und damit die Durchblutung verbessert. Arginin kann auf diese Weise bei Bluthochdruck oder bei der Unterstützung der männlichen Potenz hilfreich sein. Außerdem ist Arginin an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt – vom Proteinstoffwechsel über die Wundheilung bis hin zur Unterstützung der Fruchtbarkeit.

L-Arginin Potenz: Die Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen Nahrung, Arginin, Citrullin und Stickstoffmonoxid (NO). Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Nüsse, Tofu und Hülsenfrüchte liefern Aminosäuren wie Arginin. Arginin kann entweder direkt aus der Nahrung aufgenommen werden oder im Körper aus Citrullin, einer weiteren Aminosäure, gebildet werden. Im Körper wird Arginin schließlich in Stickstoffmonoxid (NO) umgewandelt, ein Molekül, das wichtige Funktionen wie die Erweiterung der Blutgefäße unterstützt und so zur Regulierung des Blutdrucks und der Durchblutung beiträgt.

Übrigens: Arginin ist der am meisten erforschte Inhaltsstoff von Nahrungsergänzungsmitteln für Erektionsprobleme. Achte auf eine korrekte Dosierung und greife zu hochwertigen Produkten.

Wirkung von Arginin bei Erektionsstörung

Arginin wurde sowohl als alleinige Therapie bei Erektionsstörung untersucht, als auch in Kombination mit anderen Mitteln.

Arginin Monotherapie

Mehrere Studien haben die Wirksamkeit von Arginin als alleiniges Therapiemittel untersucht. Die jüngste Studie zeigte, dass die Einnahme von hochdosiertem L-Arginin über drei Monate die erektile Funktion signifikant verbessern kann, besonders bei Patienten mit milder bis mittelschwerer gefäßbedingter Erektionsstörung. In schweren Fällen war die Durchblutungssteigerung weniger ausgeprägt. Arginin scheint also insbesondere bei leichteren Fällen eine gute Alternative darzustellen. Und auch andere Studien bestätigen die positiven Effekte von Arginin bei organischer Erektionsstörung, darunter Diabetes-bedingte oder durch Durchblutungsstörungen verursachte.

L-Arginin Potenz: Die Grafik zeigt den Ablauf der Erektion und die Rolle von Arginin in mehreren Schritten: Sexuelle Erregung: Führt zur Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) im Körper. Mehr NO durch mehr Arginin: NO wird aus Arginin gebildet, daher ist es besonders wichtig, genug Arginin im Blut zu haben. Freisetzung von Stickstoffmonoxid: NO stimuliert die Bildung von cGMP (cyclisches Guanosinmonophosphat). Bildung von cGMP durch NO: cGMP bewirkt eine Gefäßerweiterung durch muskuläre Entspannung. Gefäßerweiterung: Diese Entspannung der Muskeln verbessert den Blutfluss und führt zur Erektion. Die Darstellung ist einfach und anschaulich mit visuellen Symbolen erklärt.

Eine Beobachtung ist dabei besonders interessant: Von Erektionsstörungen Betroffene haben oft einen niedrigen Spiegel von L-Arginin oder L-Citrullin, insbesondere diejenigen mit gefäßbedingter Ursache. Daher könnte Arginin in diesen Fällen besonders hilfreich sein. Übrigens scheint eine Supplementierung mit Citrullin auch zu helfen, da die Wirkung von Citrullin – also die Erhöhung des Arginin-Spiegels – direkt davon abhängt, wie viel Citrullin eingenommen wird. Das Besondere an oralem Citrullin ist, dass der Körper es besser nutzen kann als Arginin. Es wird nicht gleich im Darm oder in der Leber abgebaut, sondern in den Nieren in Arginin umgewandelt. Dadurch steigt der Argininspiegel im Blut stärker an als bei einer direkten Arginin-Supplementierung. Kurz gesagt: Orales Citrullin sorgt im Körper für einen höheren Arginin-Spiegel als orales Arginin.

Ein weiterer spannender Zusammenhang besteht mit Homocystein: Hohe Homocystein-Werte werden bei vielen Betroffenen von Erektionsstörungen beobachtet, da sie den NO-Stoffwechsel hemmen und somit die erektile Funktion beeinträchtigen. Arginin könnte helfen, die negativen Auswirkungen hoher Homocystein-Werte zu reduzieren.

Arginin zeigt also als Monotherapie gutes Potenzial bei der Behandlung von Erektionsstörungen. Insbesondere bei milden bis moderaten Erektionsstörungen und bei organischen Ursachen ist Arginin vielversprechend. Seine natürliche Wirkung und die gute Verträglichkeit machen es zu einer attraktiven Option, insbesondere für Männer, die Alternativen zu konventionellen Medikamenten suchen.

Arginin Kombinationstherapie

Arginin allein kann schon viel bewirken, doch in Kombination mit anderen Wirkstoffen wird seine Wirkung noch verstärkt. Lass uns die untersuchten Kombinationen genauer anschauen.

Um mit L-Arginin Potenz steigern zu können, ist es hilfreich Arginin mit weiteren Therapien zu kombinieren: Hierfür bieten sich Ornithin (mehr Arginin), Pycnogenol und PDE-5-Hemmer (mehr NO) sowie Adenosinmonophosphat und Yohimbin (mehr Durchblutung) an.

Yohimbin + Arginin

Yohimbin, ein natürlicher Wirkstoff aus der Rinde des Yohimbe-Baums, wird gerne mit Arginin kombiniert. Arginin liefert die Basis für NO und Yohimbin sorgt über eine Erweiterung der Gefäße für eine bessere Durchblutung. Wenn mehr Blut fließt, kann die Verfügbarkeit von Arginin erhöht werden. Auf diese Weise kann Yohimbin die Effizienz der NO-Produktion unterstützen – vorausgesetzt, es ist genug Arginin vorhanden. Daher ist die Kombination von Arginin und Yohimbin sinnvoll, um synergistische Effekte auf die NO-Produktion und die Durchblutung zu erzielen.

  • Was Studien zeigen: Zusammen verbessern sie den Blutfluss in den Arterien des Penis – eine Voraussetzung für eine stabile Erektion.
  • Geeignet für: Männer, deren Erektionsprobleme durch eine schwache Durchblutung bedingt sind.

Pycnogenol + Arginin

Pycnogenol, ein Extrakt aus der Rinde der See-Kiefer (Pinus pinaster), ist bekannt dafür, die NO-Produktion zu fördern. Während Arginin der Rohstoff für NO ist, treibt Pycnogenol hingegen quasi die Fabrik an, die den Rohstoff dann zu NO verarbeitet. In der Kombination entsteht also noch mehr NO.

  • Was Studien zeigen: Die Mischung verbessert nicht nur die Erektion, sondern ist auch gut verträglich und sicher.
  • Geeignet für: Männer, die eine natürliche Unterstützung suchen.

Ornithin + Arginin

Ornithin ist eine Aminosäure, die der Körper in Arginin umwandeln kann. Gemeinsam sorgen die beiden für bessere Durchblutung und Energie.

  • Was Studien zeigen: Diese Kombination verbessert die Sexualfunktion und wird gut vertragen.
  • Geeignet für: Männer, die sich oft erschöpft fühlen oder ihre Vitalität steigern möchten.

Adenosinmonophosphat + Arginin

Adenosinmonophosphat unterstützt die Muskelentspannung und wirkt in Kombination mit Arginin als echter Entspannungsbooster für die Gefäße.

  • Was Studien zeigen: Die Kombination hilft bei milder bis moderater ED und hat kaum Nebenwirkungen.
  • Geeignet für: Männer, die unter leichten Erektionsproblemen leiden.

„Die Kombination von Arginin mit anderen Wirkstoffen bringt oft deutlich bessere Ergebnisse als Arginin allein. Besonders in Kombination mit PDE-5-Hemmern zeigt sich, wie vielseitig Arginin eingesetzt werden kann. Für Männer, die nach einer wirksamen und teilweise auch natürlichen Lösung für Erektionsprobleme suchen, bieten diese Kombinationen vielversprechende Möglichkeiten.“

PDE-5-Hemmer + Arginin

PDE-5-Hemmer, wie Viagra (Sildenafil) oder Cialis (Tadalafil), sind die bekanntesten Medikamente gegen Erektionsprobleme. Sie sorgen dafür, dass weniger NO abgebaut wird. Wenn sie mit Arginin kombiniert werden, scheinen sie sogar noch besser zu wirken. Denn Arginin liefert das NO, das die PDE-5-Hemmer brauchen, um überhaupt wirken zu können. Wenn nämlich kein oder nur wenig NO vorhanden ist, dann kann auch der beste PDE-5-Hemmer nicht wirken. Das besonders Positive ist, dass mit dieser Kombination potenziell die Dosis der PDE-5-Hemmer reduziert werden kann – und damit vermeintliche Nebenwirkungen dieser Medikamente verschwinden.

  • Was Studien zeigen: Patienten, die auf PDE-5-Hemmer allein nicht ansprechen, können durch die Zugabe von Arginin oft deutliche Verbesserungen erzielen.
    • Sildenafil in Kombination mit Arginin ist bei organischen Erektionsstörungen signifikant effizienter als Sildenafil alleine. Allerdings wurde auch gezeigt, dass Sildenafil alleine Arginin überlegen in der therapeutischen Wirkung ist.
    • Tadalafil 5 mg in Kombination mit Arginin 2,5 g zeigte sich gegenüber der Monotherapie bei milden und schweren Erektionsstörungen überlegen. Auch bei Männern im fortgeschrittenen Alter und bei Diabetikern wirkt diese Kombination gut.
  • Geeignet für: Männer mit stärker ausgeprägten oder therapieresistenten Erektionsproblemen.
L-Arginin Potenz: Die Grafik zeigt den Ablauf der Erektion und die Rolle von Arginin und PDE-5-Hemmern in mehreren Schritten: Sexuelle Erregung: Führt zur Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) im Körper. Mehr NO durch mehr Arginin: NO wird aus Arginin gebildet, daher ist es besonders wichtig, genug Arginin im Blut zu haben. Freisetzung von Stickstoffmonoxid: NO stimuliert die Bildung von cGMP (cyclisches Guanosinmonophosphat). Bildung von cGMP durch NO: cGMP bewirkt eine Gefäßerweiterung durch muskuläre Entspannung. Gefäßerweiterung: Diese Entspannung der Muskeln verbessert den Blutfluss und führt zur Erektion. Abbau von cGMP durch PDE-5: Das Enzym PDE-5 baut cGMP ab, was die Erektion abschwächen kann. Wirkung von PDE-5-Hemmern: Diese Medikamente hemmen PDE-5 und reduzieren den Abbau von cGMP, wodurch die Erektion aufrechterhalten werden kann. Die Darstellung ist einfach und anschaulich mit visuellen Symbolen erklärt.

Nebenwirkungen von Arginin

Arginin kann, obwohl es grundsätzlich gut vertragen wird, bei manchen Menschen auch Nebenwirkungen verursachen. Häufige Beschwerden sind Magenbeschwerden wie Blähungen, Übelkeit oder Durchfall. In seltenen Fällen können Kopfschmerzen oder Schwächegefühle auftreten. Wer an niedrigem Blutdruck oder Herz-Kreislauf-Problemen leidet, sollte vorsichtig sein, da Arginin den Blutdruck senken kann. Bei einer zu hohen Dosis kann es außerdem zu einem Ungleichgewicht im Körper kommen, was wiederum negative Auswirkungen auf den Kreislauf haben kann.

So wird Arginin eingenommen

Arginin wird üblicherweise in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulver eingenommen, wobei die Dosierung je nach Produkt variiert. Studien zeigen, dass eine höhere Dosierung von Arginin zu besseren Ergebnissen führen kann: In frühen Untersuchungen zeigte sich, dass eine Dosis von 500 mg dreimal täglich keine nennenswerten Vorteile brachte. Spätere Studien fanden dann heraus, dass höhere Dosen positive Auswirkungen auf die Erektionsfunktion haben können. Die Dosierung ist also das A und O bei Arginin – meist wird eine Menge von etwa 5 g pro Tag für eine effektive Wirkung empfohlen.

Arginin soll auf nüchternen Magen oder vor den Mahlzeiten eingenommen werden, um die beste Aufnahme im Körper zu gewährleisten. Wer Pulver verwendet, kann es einfach in Wasser oder ein anderes Getränk einrühren.

Das spricht für Arginin

Arginin hat so einige Vorteile als Mittel bei Erektionsstörungen, die es zu einer beliebten Wahl machen. Schauen wir uns mal genauer an, warum Arginin eine Option für dich sein könnte!

NATÜRLICH. Arginin wird von vielen Betroffenen als natürliches Nahrungsergänzungsmittel angesehen, was dazu führt, dass es psychologisch besser akzeptiert wird als Medikamente. Männer, die mit Citrullin behandelt wurden und damit Erfolge erzielen konnten, haben die Therapie langfristig beibehalten und sich nicht nach stärkeren Medikamenten wie PDE5-Hemmern gesehnt.

SICHER. Die Sicherheit von Arginin ist ebenfalls ein großer Pluspunkt. Nur wenige Menschen haben leichte Nebenwirkungen, die in der Regel harmlos sind – vor allem im Vergleich zu PDE-5-Hemmern. Das macht Arginin zu einer attraktiven Alternative für alle, die mit Medikamenten wie Viagra unerwünschte Nebenwirkungen erlebt haben.

KOSTENGÜNSTIG. Arginin ist kostengünstiger als PDE-5-Hemmer und eignet sich ausgezeichnet für eine langfristige Behandlung, da es gut vertragen wird und der Körper es gut aufnehmen kann.

All diese Faktoren machen Arginin zu einer vielversprechenden und angenehmen Option bei der Behandlung von Erektionsstörungen.

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Cand. med. Magdalena Riederer, BSc MSc

Alena steht kurz vor dem Abschluss ihres Medizinstudiums und ist derzeit auf der ganzen Welt unterwegs, um unterschiedlichste Gesundheitssysteme von innen kennenzulernen. Mit ihrem Wissen über die komplexen Zusammenhänge im menschlichen Körper und ihrer Faszination für die neuesten Entwicklungen in der ästhetischen Dermatologie ist sie die perfekte Ansprechpartnerin für Themen an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Lifestyle.