Key Takeaways
In Österreich kannst du legal ein Finasterid-Rezept online von Ärzt:innen aus der EU erhalten, aber der Versand rezeptpflichtiger Medikamente ist verboten.
Der Kauf von Finasterid in österreichischen Apotheken ist in der Regel preiswerter als der Bezug über Online-Anbieter in anderen Ländern, wo diese Möglichkeit zur Verfügung steht.
Wer Finasterid illegal online bestellt, riskiert Verwaltungsstrafen bis zu 7.260 € und bei Wiederholung sogar Freiheitsstrafen von einem bis drei Jahren.
Online ein Rezept erhalten und das Medikament direkt nach Hause geliefert bekommen – in vielen Ländern ist das längst Realität, auch bei rezeptpflichtigen Mitteln gegen Haarausfall wie Finasterid. In Deutschland und der Schweiz bieten Anbieter wie ZAVA oder GoSpring diesen Service unkompliziert an. In Österreich ist die Rechtslage mit Medikamenten jedoch deutlich strenger. In diesem Artikel erfährst du, wie du in Österreich zu einem Rezept kommst und Finasterid erwerben kannst.
So bekommst du in Österreich ein Rezept für Finasterid
Ein Rezept für Finasterid online zu bekommen, ist grundsätzlich kein rechtliches Problem in Österreich. Hier verhält es sich ähnlich wie in der Schweiz und in Deutschland: Ein online ausgestelltes Rezept von in der EU niedergelassenen Ärzt:innen ist auch in Österreich gültig und kann in jeder Apotheke eingelöst werden. Der einzige Nachteil ist dabei meist, dass du die Konsultation privat bezahlen musst – Kostenpunkt meist um die 30€.
Bei Kassenärzt:innen ist die Beratung und Anamnese bei Haarausfall hingegen eine Kassenleistung und wird somit von der Krankenkasse getragen. Wichtig zu wissen: Hier geht es ausschließlich um die Rezeptausstellung, denn die Kosten für das Medikament selbst (etwa 30-60€ monatlich) musst du trotzdem vollständig selber zahlen.

Im Vergleich zu lokalen Ärzt:innen profitierst du bei Telemedizinanbietern beim Thema Haarausfall in erster Linie von geringen Wartezeiten und der höheren Wahrscheinlichkeit, überhaupt ein Finasterid-Rezept zu bekommen. Die Erfahrung vieler Betroffener zeigt nämlich, dass einige Ärzt:innen dem Thema Haarausfall und insbesondere Finasterid skeptisch gegenüberstehen und deshalb ungern entsprechende Medikamente verschreiben. Bei Telemedizinanbietern ist man hier hingegen grundsätzlich offener.
Wofür du dich entscheidest, bleibt letztendlich dir überlassen. Sowohl ein Rezept von einem Arzt oder einer Ärztin deines Vertrauens als auch von einem Telemedizinanbieter sind rechtlich gültig und ausreichend.
So bekommst du in Österreich Finasterid
Jetzt kommen wir zum signifikanten Unterschied für Betroffene aus Österreich: Online-Anbieter sind in Österreich leider keine Option, um Finasterid zu bestellen – selbst wenn du ein gültiges Rezept hast. In Österreich ist es nämlich nicht erlaubt, rezeptpflichtige Medikamente zu versenden. In Österreich operierende Online-Apotheken (wie z.B. Shop Apotheke) versenden in Österreich deshalb nur Medikamente, die auch in lokalen Apotheken ohne Rezept erhältlich sind, wie beispielsweise das Haarausfall-Medikament Minoxidil. Auch lokale Apotheken dürfen Medikamente nicht versenden. Es geht dabei nicht um die Online-Präsenz an sich, sondern wirklich darum, dass die Medikamente nicht über den Postweg versendet werden dürfen.

Vorrangig beschränken sich die negativen Auswirkungen dieser Regelung auf die Bequemlichkeit. Für das Portemonnaie kann der Kauf in einer lokalen Apotheke sogar vorteilhaft sein. Wenn du mit einem Rezept in einer Apotheke auftauchst, muss das Medikament meist noch individuell hergestellt werden, was in der Regel einen Tag dauert. Kostentechnisch ist dieser Weg aber in der Regel deutlich günstiger als die fertigen Produkte, die über die verschiedenen Plattformen in Deutschland und der Schweiz angeboten werden. Zusammengefasst bedeutet das: Der Gang zur örtlichen Apotheke ist vielleicht unbequemer, dafür im Fall von Finasterid aber günstiger und letztendlich auch schneller! Das gilt natürlich explizit nur für Finasterid – bei anderen Medikamenten kann dies durchaus anders aussehen.
Das passiert, wenn du in Österreich Finasterid online bestellst
Nicht dürfen heißt nicht gleich nicht können. Obwohl es theoretisch nicht erlaubt ist, gibt es trotzdem einige Anbieter, die Finasterid auch nach Österreich versenden. Damit machst du dich aber persönlich strafbar! Folgende Konsequenzen können dabei auf dich zukommen:
- Wenn der Zoll die Ware entdeckt, wird der Inhalt vernichtet. Dabei bleibst du nicht nur auf den Kosten sitzen, sondern musst sogar noch die Vernichtung bezahlen.
- Zusätzlich sind Verwaltungsstrafen bis zu 7.260 € möglich. Beim erstmaligen Verstoß sind es vermutlich eher um die 100 €. Bei mehrmaligem Verstoß und größeren Mengen sind neben höheren Geldstrafen sogar Freiheitsstrafen zwischen einem und drei Jahren möglich.
Fazit
Der Kauf von Finasterid in Österreich mag auf den ersten Blick umständlicher erscheinen als in den deutschsprachigen Nachbarländern. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass der österreichische Weg weder teurer noch langsamer ist, sondern einfach nur unbequemer. Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet findet man in der österreichischen Regelung sogar einige Vorteile. Schlussendlich gilt im Alpenland: Gewusst wie – und das tust du ja jetzt.