Männliches Symbol mit herabgebogenen Pfeil als Darstellung für erektile Dysfunktion

Hormonell bedingte Erektionsstörung

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Inhalt
Ein Mann in kariertem Hemd sitzt nahe am Wasser, hält seinen Kopf mit beiden Händen und wirkt besorgt und erschöpft. Möglicherweise hat er eine hormonell bedingte Erektionsstörung durch Testosteronmangel.

Key Takeaways

Testosteronmangel kann eine hormonell bedingte Erektionsstörungen verursachen.

Auch andere hormonelle Probleme wie Östrogenüberschuss, erhöhtes Prolaktin, Schilddrüsenhormonstörung oder ein Cortisolungleichgewicht können ursächlich sein.

Ein Testosteronmangel kann durch Alter, Übergewicht, Diabetes, Hypogonadismus oder Medikamente und Drogen entstehen und hat oft weitreichende Auswirkungen auf Libido, Energielevel und Stimmung.

Die Diagnose hormoneller Störungen erfolgt über Anamnese und Bluttests. Bei Auffälligkeiten können weitere Untersuchungen wie Bildgebungen nötig sein.

Testosteronmangel durch Hypogonadismus wird in erster Linie mit einer Testosteronersatztherapie behandelt.

Erektionsstörungen können verschiedenste Ursachen haben. Eine der möglichen Ursachen sind hormonelle Störungen. Doch entgegen dem weit verbreiteten Glauben ist eine hormonell bedingte Erektionsstörung nicht nur mit Testosteron verknüpft. Wir schauen uns genauer an, welche hormonellen Probleme eine Erektionsstörung bedingen können, wie diese diagnostiziert und behandelt werden – und wie du ihnen vorbeugen kannst.

Grafik über die Ursachen von Erektionsstörungen, einschließlich hormonell bedingter Erektionsstörung, die farblich hervorgehoben ist. Sechs Ursachen sind dargestellt: Durchblutungsstörungen, Nervenschäden, strukturelle Probleme, hormonelle Störungen, Medikamente und psychische Faktoren. Risikofaktoren wie natürlicher Alterungsprozess und ungesunder Lebensstil werden erwähnt.

Rolle der Hormone bei der Erektion

Für eine Erektion arbeiten Nerven, Blutgefäße und Hormone stark zusammen. Hormone wie Testosteron, Östrogen und Prolaktin wirken auf das Gehirn und auf das Gewebe im Penis. Besonders Testosteron ist wichtig: Es hält nicht nur deine Libido aufrecht, sondern unterstützt auch bei der Füllung der Schwellkörper im Penis. Wenn die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten, kann das direkt oder indirekt zu Erektionsstörungen führen.

Testosteronmangel

Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und wird hauptsächlich in den Hoden produziert. Es steigert deine Lust auf Sex und hilft bei der Produktion von Stickstoffmonoxid, indem es die Stickstoffmonoxid-Synthase hochreguliert. Stickstoffmonoxid sorgt für eine Erweiterung der Blutgefäße im Penis, sodass mehr Blut in die Schwellkörper einströmen kann – ein entscheidender Schritt für eine Erektion.

Wenn dein Testosteronspiegel im Blut zu niedrig ist, kann das verschiedene Probleme verursachen: Du fühlst dich müde, vielleicht sogar depressiv, deine Libido sinkt und Erektionsstörungen können auftreten. Männer mit wenig Testosteron sind häufiger von Erektionsstörungen betroffen – aber nicht jeder mit niedrigem Testosteron hat automatisch Erektionsprobleme.

Die häufigsten Ursachen für einen zu niedrigen Testosteronspiegel im Blut sind:

  • Alterungsprozess: ab etwa 40 Jahren sinkt der Testosteronspiegel langsam bei Männern
  • Fettleibigkeit und Diabetes: Männer mit Adipositas oder Diabetes Typ 2 haben signifikant erniedrigte Testosteronwerte
  • Primärer Hypogonadismus (Hodenunterfunktion): z.B. Klinefelter-Syndrom, Hodenentzündung, Hodenverletzung, Chemo-/Strahlentherapie
  • Sekundärer Hypogonadismus (Hypophysen- oder Hypothalamuserkrankungen): z.B. Tumore, Schädel-Hirn-Trauma, Stress, chronische Erkrankungen
  • Medikamente und Drogen: z.B. Opioide, Glukokortikoide, Anabolika, Alkohol

Testosteronmangel im Alter

Mit zunehmendem Alter sinkt bei vielen Männern der Testosteronspiegel. Dieser natürliche Prozess beginnt ab etwa 40 Jahren und schreitet langsam voran. Allerdings ist nicht bei jedem Mann mit niedrigem Testosteron im Alter eine Behandlung nötig, da die Symptome oft mild sind und der Körper sich an den veränderten Hormonspiegel anpassen kann.

Testosteronmangel durch Fettleibigkeit und Diabetes

Fettleibigkeit und Diabetes Typ 2 sind eng mit einem niedrigen Testosteronspiegel verknüpft. Bei Übergewicht wird Testosteron im Fettgewebe durch das Enzym Aromatase vermehrt in Östrogen umgewandelt, was den Testosteronspiegel senkt. Gleichzeitig kann die Insulinresistenz, die bei Diabetes häufig vorkommt, die Hormonproduktion in den Hoden stören. Ein niedriger Testosteronspiegel wiederum fördert die Fettleibigkeit und verschlechtert die Blutzuckerkontrolle – ein Teufelskreis entsteht. Gewichtsverlust und eine bessere Diabetesbehandlung können den Testosteronspiegel oft wieder anheben.

„Männer mit Adipositas oder Diabetes Typ 2 haben signifikant erniedrigte Testosteronwerte.“

Testosteronmangel durch Hypogonadismus

Hypogonadismus bedeutet, dass der Körper zu wenig Sexualhormone produziert. Das kann beim Mann entweder an einer Fehlfunktion der Hoden liegen (primär) oder an einer Störung der hormonellen Steuerung im Gehirn (sekundär). Ein starker Testosteronmangel durch Hypogonadismus kann Erektionsstörungen auslösen. Hypogonadismus kann angeboren sein oder durch Verletzungen, Krankheiten wie Diabetes oder einfach das Alter entstehen.

Hodenunterfunktion (Primärer Hypogonadismus)

Wenn das Problem in den Hoden liegt, wird vom primären Hypogonadismus gesprochen. Eine solche Hodenunterfunktion steht oft im Zusammenhang mit „Schrumpfhoden“, also einer Hodenatrophie, da die Hoden infolge des Testosteronmangels kleiner werden. Andererseits können auch unterentwickelte Hoden direkt, zum Beispiel beim Klinefelter-Syndrom, die Ursache für die Unterfunktion sein. Die häufigsten Ursachen für eine Hodenunterfunktion sind

  • Schäden durch Infektionen: z.B. Hodenentzündung als Komplikation bei Mumps;
  • Genetische Ursachen: z.B. Klinefelter-Syndrom;
  • Strahlen- oder Chemotherapie;
  • Autoimmunerkrankungen; und
  • Hodenhochstand in der Kindheit.
Diagramm über Hypogonadismus, der eine hormonell bedingte Erektionsstörung verursachen kann. Links wird primärer Hypogonadismus (Hodenunterfunktion) mit einem Bild der Hoden und einem roten Kreuz dargestellt. Rechts zeigt sekundärer Hypogonadismus (Hypophysen- oder Hypothalamuserkrankung) ein Gehirn mit einem roten Kreuz. Unten wird die Hormonsteuerung erklärt: Hypothalamus (GnRH) und Hypophyse (LH) im Gehirn sowie die Hoden (Testosteron). Mittels Pfeilen wird dargestellt, wo die unterschiedlichen Hormone ausgeschüttet werden und auf welche Struktur sie wirken.

Hypophysen- oder Hypothalamuserkrankung (Sekundärer Hypogonadismus)

Wenn das Problem in der Steuerung durch das Gehirn liegt, wird von sekundärem Hypogonadismus gesprochen. Im Gehirn spielen vor allem die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) und der Hypothalamus eine bedeutende Rolle. Diese Strukturen können durch unterschiedliche Umstände in ihrer Funktion beeinträchtigt sein, zum Beispiel durch

  • Tumore oder Verletzungen der Strukturen;
  • Übermäßiger Stress oder starkes Untergewicht;
  • Chronische Erkrankungen (z.B. Diabetes oder Niereninsuffizienz); und
  • Drogen- oder Medikamenteneinfluss (z.B. Opiate, Anabolika, Cannabis).

Ein kurzer vertiefender Einblick in den Mechanismus: Der Hypothalamus schüttet das sogenannte Gonadotrophin-Releasing-Hormon (GnRH) aus. Für die etwas unterhalb gelegene Hypophyse ist GnRH das Signal, unter anderem das Luteinisierende Hormon (LH) auszuschütten. Jetzt geht es weiter in den Hoden. Denn LH kommt auf dem Blutweg genau dorthin und gibt dann den Leydig-Zellen im Hoden den Auftrag, Testosteron zu produzieren. Wenn also bereits im Gehirn Probleme im Signalweg bestehen, erhält der Hoden als letztes Glied in der Kette keinen Auftrag – und die Testosteronproduktion leidet.

Testosteronmangel durch Medikamente und Drogen

Bestimmte Medikamente und Drogen können den Testosteronspiegel senken und so Erektionsstörungen begünstigen. Dazu zählen Opioide, die oft bei chronischen Schmerzen eingesetzt werden, und Glukokortikoide, die bei Entzündungskrankheiten verwendet werden. Auch anabole Steroide, die missbräuchlich zur Leistungssteigerung genutzt werden, unterdrücken die körpereigene Testosteronproduktion nach dem Absetzen oft langfristig. Alkohol und Drogen wie Cannabis wirken ebenfalls negativ.

Wenn du daher den Verdacht hast, dass Medikamente die Ursache sind, solltest du das mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen. Ein Wechsel oder das Absetzen können oft helfen.

Übersicht über hormonelle Störungen, die für eine hormonell bedingte Erektionsstörung verantwortlich sein können. Fünf Hormonmoleküle sind dargestellt: Testosteronmangel (türkis), Östrogenüberschuss (rot), erhöhtes Prolaktin (rot), Schilddrüsenhormonstörung (orange) und Cortisolungleichgewicht (orange). Die Grafik hebt die Vielfalt der hormonellen Ursachen hervor. Türkis bedeutet zu wenig; rot steht für zu viel; und orange für zu viel oder zu wenig.

Weitere hormonelle Störungen

Östrogenüberschuss

Östrogen ist ein weibliches Sexualhormon, aber es ist auch bei Männern in geringeren Mengen vorhanden. Wenn der Östrogenspiegel jedoch zu hoch ist, kann das Erektionsstörungen verursachen, denn zu viel Östrogen kann die Wirkung von Testosteron blockieren.

Zudem steigt durch einen Östrogenüberschuss das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme, bedingt durch ungünstige Effekte auf den Fettstoffwechsel, Entzündungen oder die Gefäßfunktion. Das kann wiederum zu Durchblutungsstörungen führen, die wiederum die Erektion beeinträchtigen können.

Ein Östrogenüberschuss wirkt sich also doppelt negativ auf deine Erektionsfähigkeit aus. Er entsteht oft durch Übergewicht, aber auch durch Lebererkrankungen oder gewisse Medikamente.

„Übergewicht kann bei Männern zu einem Überschuss an Östrogen führen und so Erektionsprobleme verursachen.“

Erhöhter Prolaktinspiegel

Bei Frauen fördert Prolaktin die Milchproduktion, aber auch Männer produzieren es in geringen Mengen. Und ähnlich wie Östrogen wirkt auch ein zu hoher Prolaktinspiegel bremsend auf die Testosteronproduktion. Ein erhöhter Prolaktinspiegel (Hyperprolaktinämie) kann durch Medikamente, Tumore an der Hypophyse oder andere Krankheiten entstehen. Neben Erektionsstörungen treten oft auch Libidoverlust, Unfruchtbarkeit oder sogar Brustwachstum beim Mann (Gynäkomastie) auf.

Schilddrüsenhormonstörungen

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) macht müde, depressiv, senkt die Libido und kann ursächlich sein für Erektionsstörungen.

Aber auch das Gegenteil, eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), kann die Erektionsfähigkeit trotz gesteigerter Libido beeinträchtigen – in diesem Fall durch Stress oder Erschöpfung.

Cortisolungleichgewicht

Erhöhtes Cortisol kann viele Ursachen haben, beispielsweise chronischen Stress oder aber auch das Cushing-Syndrom, bei dem die Nebennieren zu viel Cortisol produzieren. Hohe Cortisolwerte dämpfen die Testosteronproduktion und beeinträchtigen die Durchblutung im Penis. Langfristig schädigt chronisch erhöhtes Cortisol auch die Gefäße.

„Chronischer Stress führt zu erhöhtem Cortisol. Das Stresshormon kann für eine hormonell bedingte Erektionsstörung verantwortlich sein.“

Ebenso ist ein Mangel an Cortisol nicht förderlich für die Erektionsfähigkeit. (z.B. bei Morbus Addison). Cortisol ist essenziell für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks und der Gefäßspannung. Ein zu niedriger Cortisolspiegel kann also zu einer unzureichenden Durchblutung des Penis führen. Zudem leider auch die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit und Stressresistenz.

Diagnose hormonell bedingte Erektionsstörung

Wenn du dir bei Erektionsstörungen professionelle Hilfe suchst, wird dich zuerst ein Arztgespräch erwarten. In der Anamnese werden unter anderem deine Symptome geklärt – du wirst nach Symptomen wie weniger Lust auf Sex, Müdigkeit oder Gewichtsveränderungen gefragt werden.

Nach der Anamnese werden bei Verdacht auf hormonelle Ursachen diverse Blutuntersuchungen durchgeführt. Besonders interessant sind dabei Testosteron, Östrogen, Prolaktin, die Schilddrüsenhormone (TSH, T3, T4), Cortisol und bei Verdacht auf Diabetes auch der Blutzucker.

Je nach Ergebnis können dann noch weitere Untersuchungen nötig sein, zum Beispiel eine Bildgebung der Hypophyse bei auffälligem Prolaktinspiegel.

Behandlung hormonell bedingte Erektionsstörung

Wie hormonelle Störungen behandelt werden, hängt stark davon ab, welches hormonelle Problem vorliegt.

  • Testosteronmangel: Hier hilft oft eine Testosteronersatztherapie – durch Spritzen, Gele oder Pflaster.
  • Östrogenüberschuss: Die Lösung liegt in der Behebung der Ursache, zum Beispiel Abnehmen bei Übergewicht. Gegebenenfalls können auch Medikamente wie Aromatasehemmer eingesetzt werden, die dafür sorgen, dass weniger Testosteron in Östrogen umgewandelt wird.
  • Erhöhter Prolaktinspiegel: Medikamente, die als sogenannte Dopaminagonisten (z.B. Cabergolin) wirken, senken den Prolaktinspiegel.
  • Schilddrüsenprobleme: Eine Unterfunktion wird mit Hormontabletten ausgeglichen. Eine Überfunktion wird ebenso zuerst medikamentös eingestellt und anschließend mit Radiojodtherapie oder einer Operation behandelt.
  • Cortisolungleichgewicht: Bei zu viel Cortisol kann eine Behebung der Ursache helfen, also beispielsweise Stressmanagement. Es gibt auch Medikamente zur Hemmung der Cortisolproduktion. Bei zu wenig Cortisol erfolgt eine lebenslange Substitutionstherapie mit Hydrocortison.

Manchmal verbessern diese Behandlungen die Erektionen nicht sofort. In solchen Fällen werden zusätzlich Mittel wie Sildenafil (Viagra) verschrieben.

Testosteronersatztherapie

Du hast einen verminderten Antrieb, bist müde, kämpfst mit Schlafproblemen und einer Gewichtszunahme, vielleicht fühlst du dich gar depressiv. Das sind alles unspezifische Symptome, die auf einen Testosteronmangel hinweisen können. Besorgt begibst du dich zum Arzt oder zur Ärztin deines Vertrauens. Das Ergebnis deiner Blutwerte: Dein Testosteron ist zu niedrig. Aber Achtung! Das bedeutet nicht, dass du auf jeden Fall an einem Testosteronmangel leidest. Ganz im Gegenteil – bei bis zu 30% liegt bei einem einmalig erniedrigten Testosteronwert der Wert bei der nächsten Messung im Normbereich.

„Ein einmalig zu niedriger Testosteronwert ist kein Grund zur Panik.“

Nur weil du also einmalig einen erniedrigten Testosteronwert hast (und vielleicht auch unspezifische Symptome), ist das noch kein Anlass für eine Testosteronersatztherapie (TRT). Denn der Testosteronwert kann von diversen Faktoren beeinflusst werden und schwankt über den Tag hinweg. Wichtig ist – wie immer – die genaue Ursache abzuklären, bevor es an die Behandlung geht.

Illustration der Testosteronersatztherapie (TRT) zur Behandlung einer hormonell bedingten Erektionsstörung. Drei Methoden werden gezeigt: Gel (täglich, mit Nachteilen wie Hautreizung), Injektion (alle 3-14 Wochen, mit Schwankungen im Hormonspiegel) und Tabletten (mehrmals täglich, ernährungsabhängig).

Bei der Testosteronersatztherapie wird künstliches Testosteron verabreicht. Es gibt dafür verschiedene Methoden:

  • Gel: Testosteron-Gel wird täglich, am besten morgens, auf die Haut aufgetragen. Das Hormon wird dann über die Haut aufgenommen. Bei dieser Methode musst du darauf achten, dass andere Personen nicht mit dem Gel in Kontakt kommen.
  • Injektionen: Testosteron wird je nach Präparat alle 1–3 bzw. alle 10-14 Wochen direkt in den Muskel gespritzt. Injektionen können Schwankungen im Testosteronspiegel verursachen, weil kurz nach der Injektion der Spiegel hoch ist und später wieder abnimmt.
  • Implantate: Kleine Testosteron-Pellets werden unter die Haut (meist im Gesäßbereich) in der Regel für 3–6 Monate implantiert und geben dort das Hormon kontinuierlich ab. Diese Methode erfordert also einen kleinen chirurgischen Eingriff. Sie ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz derzeit nicht zugelassen.
  • Kapseln: Es gibt auch orale Testosteronpräparate. Sie sind jedoch weniger verbreitet, weil sie die Leber belasten können. Am besten eignen sich Testosteronundecanoat-Kapseln, die die Leber teilweise umgehen.
  • Pflaster: Testosteron-Pflaster werden auf die Haut geklebt und geben das Testosteron dann dort ab. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind sie jedoch nicht mehr zugelassen bzw. werden nicht mehr vertrieben, da sie häufig schwere Hautirritationen verursachten und schlecht hafteten.
  • Mundtabletten: Testosteron-Mundtabletten werden zwischen Zahnfleisch und Wange platziert. Sie sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht zugelassen
  • Nasenspray: Testosteron-Nasensprays sind ebenso in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht zugelassen.

Die Dauer der Testosteronersatztherapie ist individuell und hängt davon ab, warum der Testosteronmangel besteht. Liegt ein primärer Hypogonadismus vor, ist die Therapie oft lebenslang nötig. Beim sekundären Hypogonadismus kann die Therapie zeitlich begrenzt sein, wenn die Ursache behandelbar ist.

Mögliche Nebenwirkungen einer Testosteronersatztherapie sind Akne, eine Vergrößerung der Prostata, Atemaussetzer im Schlaf (Schlafapnoe), ein Anstieg der roten Blutkörperchen (was das Blut „dicker“ macht) oder selten Herz-Kreislauf-Probleme. Regelmäßige Checks sind daher ein Muss. Außerdem kann die Therapie die Spermienproduktion drosseln, da der Körper denkt, er brauche selbst kein Testosteron mehr zu produzieren. Wenn du also noch Kinder möchtest, solltest du eher zu Alternativen wie HCG oder Clomifen greifen, die die eigene Produktion anregen.

Prävention von hormonell bedingten Erektionsproblemen

Nicht jede hormonelle Störung lässt sich verhindern, aber mit einem gesunden Lebensstil kannst du das Risiko senken. Beachte diese Punkte, um deine hormonelle Gesundheit und damit auch deine Erektionsfähigkeit zu unterstützen:

  • Gesunde Ernährung: Viel Obst, Gemüse, Vollkorn und mageres Eiweiß halten deine Hormone im Gleichgewicht und beugen Übergewicht vor.
  • Bewegung: Regelmäßiger Sport steigert deinen Testosteronspiegel, reguliert den Blutzucker und schützt dein Herz.
  • Stress reduzieren: Dauerstress erhöht Cortisol und schadet deinem Testosteron. Yoga oder Meditation können helfen.
  • Risiken meiden: Rauchen, zu viel Alkohol und Drogen stören deine Hormone – lass es lieber.
  • Regelmäßige Checks: Gehe regelmäßig zum Arzt, um hormonelle Probleme früh zu erkennen und zu behandeln.

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Cand. med. Magdalena Riederer, BSc MSc

Alena steht kurz vor dem Abschluss ihres Medizinstudiums an der Medizinischen Universität Wien und ist derzeit auf der ganzen Welt unterwegs, um unterschiedlichste Gesundheitssysteme von innen kennenzulernen. Mit ihrem Wissen über die komplexen Zusammenhänge im menschlichen Körper und ihrer Faszination für die neuesten Entwicklungen in der ästhetischen Dermatologie ist sie die perfekte Ansprechpartnerin für Themen an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Lifestyle.