Kamm Symbol

Juckende Kopfhaut und Haarausfall: Ursachen und mögliche Zusammenhänge

Inhalt
Frau, die sich mit den Händen auf die juckende Kopfhaut greift und kratzt

Key Takeaways

Juckende Kopfhaut kann viele Ursachen haben.

Die häufigsten Auslöser einer juckenden Kopfhaut sind seborrhoische Dermatitis, Kontaktdermatitis, Stress, Lichen planopilaris, Läuse und Psoriasis.

Juckreiz tritt sowohl bei nicht vernarbendem (z.B. kreisrundem oder erblich bedingtem) als auch bei vernarbendem Haarausfall auf.

Bei starkem Juckreiz mit Haarausfall, Schmerzen oder Rötungen solltest du einen ärztlichen Rat einholen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.

Eine juckende Kopfhaut kann einen wirklich wahnsinnig machen. Der ständige Drang, sich zu kratzen, sorgt dafür, dass du permanent daran erinnert wirst, dass etwas nicht in Ordnung ist. Manchmal ist es nur eine trockene Kopfhaut, aber es gibt auch andere mögliche Ursachen – vor allem, wenn juckende Kopfhaut und Haarausfall zusammen auftreten. Plötzlich schrillen die Alarmglocken und du fragst dich: „Was ist hier los?“ Doch keine Panik! Juckreiz auf der Kopfhaut muss nicht gleich eine ernsthafte Erkrankung bedeuten. Klar, er kann von Rötungen oder anderen Beschwerden begleitet werden – aber oft sieht man gar nichts. Und das kann die Suche nach der Ursache echt knifflig machen.

Typische Erkrankungen bei juckender Kopfhaut

Unsere Kopfhaut ist hypersensibel, denn sie ist mit zahlreichen Nervenenden gespickt. Im Normalfall herrscht auf der Kopfhaut ein Gleichgewicht – und die Nerven machen sich nicht bemerkbar. Doch wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, fängt die Kopfhaut schnell an zu jucken. Mit dem englischen Akronym SCALLP kannst du dir die häufigsten Ursachen für juckende Kopfhaut leicht merken.

Illustration einer Frau mit juckender Kopfhaut, die sich mit beiden Händen am Kopf kratzt. Darunter ist das Akronym „SCALLP“ dargestellt, das für sechs mögliche Ursachen von juckender Kopfhaut steht: - S – Seborrhoische Dermatitis (Symbol: entzündete Kopfhaut mit Schuppen) - C – Kontaktdermatitis (Symbol: gerötete, juckende Hände) - A – Angst/Stress (Symbol: Gehirn mit Blitzen) - L – Lichen planopilaris (Symbol: narbige Hautveränderung) - L – Läuse (Symbol: vergrößerte Kopflaus) - P – Psoriasis/Schuppenflechte (Symbol: schuppige Haut am Ellbogen) Die Grafik verdeutlicht, dass verschiedene Hauterkrankungen und Stress zu juckende Kopfhaut und Haarausfall führen können.

(S) Seborrhoische Dermatitis – Ein Hautausschlag, der oft mit Schuppen einhergeht und etwa 16 % der Erwachsenen betrifft. Das Jucken lässt sich durch das Waschen der Haare oft nur kurzfristig beruhigen – aggressive Shampoos können den Zustand aber verschlimmern.

(C) Kontaktdermatitis – Hierbei handelt es sich um eine Hautentzündung, die durch eine allergische Reaktion oder Reizung entsteht. Die Entzündung kann auch die Haarfollikel schwächen, was wiederum Haarausfall begünstigt.

(A) Angst – Stresshormone, die bei Angst oder Stress freigesetzt werden, können ebenfalls zu einem Juckreiz auf der Kopfhaut führen. Stress ist außerdem eine häufige Ursache für Haarausfall (z.B. telogenes Effluvium), weshalb beide Symptome oft zusammen auftreten.

(L) Lichen planopilaris – Diese Autoimmunerkrankung zerstört die Haarfollikel und hinterlässt Narben. Einmal beschädigte Follikel lassen keine Haare mehr nachwachsen. Zu den Symptomen gehören zudem Schuppenbildung, rote oder violette Flecken und kleine Pusteln.

(L) Läuse – Läuse hinterlassen Speichel, der eine allergische Reaktion auf der Kopfhaut auslöst. Zwar führen Läuse selbst nicht zu Haarausfall, doch durch das ständige Kratzen kann dieser indirekt entstehen.

(P) Psoriasis – Auch als Schuppenflechte bekannt, kann diese entzündliche Hautkrankheit intensiven Juckreiz und Haarausfall verursachen. Typisch sind schuppige, klar abgegrenzte Flecken auf der Haut.

Wie du siehst, gibt es viele Ursachen, die direkt oder indirekt zu Haarausfall führen können. Doch nicht nur bei Hauterkrankungen spielt der Juckreiz eine Rolle – auch bei den gängigen Formen von Haarausfall kann Juckreiz ein Symptom sein.

„Die Kopfhaut juckt, weil sich die Nervenenden aufgrund eines gestörten Gleichgewichtes bemerkbar machen. Die Ursachen für das Ungleichgewicht können vielfältig sind.“

Juckreiz und Haarausfall am Kopf

Juckreiz tritt häufig bei verschiedenen Arten von Haarausfall auf. Wichtig ist, zwischen nicht vernarbendem und vernarbendem Haarausfall zu unterscheiden.

Nicht narbenbildender Haarausfall

Kreisrunder HaarausfallBeim kreisrunden Haarausfall treten oft Beschwerden inklusive Juckreiz an Hautstellen auf, an denen im weiteren Verlauf die Haare ausfallen.

Androgenetische Alopezie Auch beim erblich bedingten Haarausfall berichten Betroffene häufig von Juckreiz, oft in Verbindung mit seborrhoischer Dermatitis.

Diffuser HaarausfallBei dieser Art von Haarausfall klagen Betroffene eher über ein Brennen oder Schmerzen auf der Kopfhaut als über Juckreiz.

Narbenbildender Haarausfall

Lichen planopilaris – Diese Autoimmunerkrankung zerstört die Haarfollikel und führt zu Narbenbildung sowie dauerhaftem Haarausfall. Viele Betroffene berichten von empfindlicher Kopfhaut, begleitet von Juckreiz, Schmerzen oder einem Brennen.

Frontale fibrosierende Alopezie – Diese Art von Haarausfall tritt hauptsächlich bei Frauen nach der Menopause auf und führt zu Juckreiz sowie Haarausfall an Stirn und Schläfen. Zusätzliche Symptome sind Rötungen um die Haarfollikel, rote Punkte zwischen den Augenbrauen sowie Verlust von Augenbrauen, Wimpern und Körperhaaren.

Zentrale zentrifugale vernarbende Alopezie Diese Form betrifft hauptsächlich afroamerikanische Frauen. Sie beginnt am Scheitel mit einer fleischfarbenen, narbigen Hautveränderung. Symptome sind leichter Juckreiz und Empfindlichkeit. Ohne Behandlung schreitet die Vernarbung fort, was zu dauerhaftem Haarausfall führt.

Diskoider Lupus erythematodes Diese Autoimmunerkrankung verändert die Haut um die Haarfollikel, was bei allen Betroffenen zu Haarausfall führt. Symptome umfassen rote, schuppige Stellen, Verhornung der Haarfollikel und Pigmentverlust. Besonders Frauen zwischen 20 und 40 Jahren sind betroffen.

Wann zum Arzt?

Wenn starker Juckreiz mit Haarausfall, Schmerzen, Brennen oder erhöhter Empfindlichkeit einhergeht, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren. Für eine präzise Diagnose können neben der Untersuchung der Kopfhaut auch Bluttests und Gewebeproben erforderlich sein, um die genaue Ursache zu identifizieren.

Fazit

Eine juckende Kopfhaut ist nicht nur nervig, sondern kann auf verschiedene Ursachen hinweisen – von harmlosen Irritationen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Wenn der Juckreiz zusammen mit Haarausfall auftritt, solltest du besonders wachsam sein und die Ursachen abklären lassen. Verschiedene Hauterkrankungen, die Juckreiz verursachen, können sowohl direkt als auch indirekt zu Haarausfall führen. Doch auch bei klassischem Haarausfall treten oft unangenehme Begleiterscheinungen wie Juckreiz oder Brennen auf.

Teile diesen Beitrag

Picture of Cand. med. Magdalena Riederer, BSc MSc

Cand. med. Magdalena Riederer, BSc MSc

Alena steht kurz vor dem Abschluss ihres Medizinstudiums und ist derzeit auf der ganzen Welt unterwegs, um unterschiedlichste Gesundheitssysteme von innen kennenzulernen. Mit ihrem Wissen über die komplexen Zusammenhänge im menschlichen Körper und ihrer Faszination für die neuesten Entwicklungen in der ästhetischen Dermatologie ist sie die perfekte Ansprechpartnerin für Themen an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Lifestyle.